Quds-Tag 2006
Im Namen des Barmherzigen
Aufruf zur Demonstration zum Tag von Jerusalem
Gerechter Frieden für Palästina, sichere Zukunft für die Juden Im
Europa des späten 19. Jh., als der Nationalismus die herrschende Ideologie
darstellte, entstand durch nichtreligiöse, ethnisch jüdische
Intellektuelle die Ideologie des Zionismus. Mehr als ein Jahrhundert
beeinflusste der Zionismus zunächst die Politik in Europa und den USA und
später dann auch im Nahen Osten. Das 20. Jh. War die Epoche der
Ideologien.
Faschismus und Kommunismus hatten auch als Herrschaftsideologie ihre
Chancen und haben ausgedient. Nun scheint es an der Zeit zu sein, eine
Bilanz über die Ideologie des Zionismus zu ziehen.
Der Zionismus als Herrschaftsideologie muss Gegenstand unabhängiger und
freier Forschung werden. Die Menschen müssen ein Recht darauf haben,
diese, ihre Gesellschaft beeinflussende, Ideologie kennen zu lernen und
sich ihre eigene Meinung zu bilden.
Wir als muslimische Bürger der Bundesrepublik Deutschland, möchten
hierzu einen Beitrag leisten. Wir arbeiten mit Juden und Christen zusammen
und unterscheiden ganz klar zwischen Judentum und Zionismus. Wir
verurteilen jede Form vom Antisemitismus und haben weder mit
rechtsradikalen, noch mit linksradikalen Strömungen Gemeinsamkeiten.
Wir fordern eine gerechte friedliche Lösung des Nahost-Konflikts.
Palästinenser brauchen einen Frieden auf Basis der Gerechtigkeit und Juden
brauchen eine sichere Zukunft.
Wir fordern das Recht auf Meinungsfreiheit, sodass in Deutschland frei
über den Zionismus geforscht und berichtet werden kann. Warum müssen
Politiker, Lehrer und Beamte um Beruf, Stellung und Ansehen bangen, wenn
sie sich frei äußern? In einer Gesellschaft, in der jegliche
Verunglimpfung des Christentums, des Islam und der Propheten zulässig ist,
muss zumindest die Analyse und Beurteilung einer Ideologie erlaubt sein!
Wir fordern:
| Beendigung der Waffenlieferungen an Israel, |
| keine Finanzierung der Verbrechen Israels mit deutschen
Steuergeldern, |
| humanitäre Hilfe für das palästinensische Volk und die Verhinderung
einer menschlichen Katastrophe in den besetzten Gebieten, |
| Beendigung der Belagerung und des Boykotts Palästinas, |
| Vereinbarung einer Waffenruhe, |
| Entsendung unabhängiger EU-Beobachter in die besetzten Gebiete
|
Samstag 21.Oktober;
ab 10.30 Uhr Versammlung am Adenauerplatz , um 11.30 Uhr Abmarsch über
den Kudamm, ab 13.00 Uhr Schlusskundgebung am Wittenbergplatz
Gastredner: Oberrabiner Moishe Arye Friedmann
Palästina-Arbeitsgruppe der Muslime in Deutschland