Im Namen des Erhabenen  
  Interview mit Günter Schenk
 

Muslim-Markt interviewt
Günter Schenk - Autor des Buches "Denk ich an Palästina - Palestine on my Mind"
8.1.2011

Günter Schenk (Jahrgang 1940) wurde in Marburg/Lahn geboren, wo er seine Kindheit und Jungend verbrachte. Nach der Ausbildung pflegte er als Repräsentant eines bekannten Wissenschaftsverlages über 40 Jahre lang intensiven Kontakt zu Fachbuchhandlungen, Schulen und Universitäten. In Berührung mit dem Konflikt um das Heilige Land kam der ohnehin politisch Engagierte nach dem Einmarsch von Saddam in Kuwait und den Folgen. Nach intensiven Auseinandersetzungen mit dem Thema und einigen Reisen war er mit 150 Europäern Teilnehmer der "Friedenskarawane für Palästina - Karawane der Rechts", die 2005 von Straßburg nach Jerusalem führte. Schenk ist Mitglied des Arbeitskreises Nahostpolitik der Deutsch-Arabischen Gesellschaft. Bekannt wurde er aber vor allem mit seinem Buch "Denk ich an Palästina - Palestine on my Mind", das im Melzer-Verlag erschien und 26 Zeugnisse aus unserer Zeit beinhaltet.

Günter Schenk ist verheiratet hat vier erwachsene Söhne, drei Enkelkinder und lebt mit seiner französischen Ehefrau in Straßburg.

MM: Sehr geehrter Herr Schenk, sie waren über 40 Jahre lang bei einem Verlag tätig und haben sich dort hochgearbeitet. Sind Sie ein bodenständiger Mensch und wie kamen sie mit dem Konflikt um das Heilige Land in Berührung?

Schenk: Hochgearbeitet, möchte ich nicht sagen. Vielmehr weiterentwickelt, reiche Erfahrung mit Menschen und mit Abläufen der Kommunikation gesammelt, was heute, nach dem Ausscheiden aus dem geliebten Beruf, Basis für mein weiteres Wirken ist. Meine Bodenständigkeit fand mit dem Verlassen meiner Heimatstadt und der damit verbundenen Öffnung zur Welt ein Ende. Zahlreiche Länder bereiste ich, noch als dt. Massentourismus meistens in Rimini oder an den Stränden der Costa Brave endete. Dabei sah ich viel Interessantes, aber auch ungeahnte Armut... Das, was ich eigentlich heute das "entheiligte Land" nennen würde, spielte dabei lange keine Rolle.

MM: ... und wie kam es zum Wandel ...?

Schenk: Palästina/Israel trat dann - sehr unerwartet - nach dem Einmarsch der US-geführten Kriegskoalition in Kuwait - in mein Gesichtfeld. Das mag eigenartig klingen, bei einem Menschen, der sich längst für die Welt interessiert hatte. Aber, wie so zahlreiche Menschen meiner Generation, so war ich, vom Elternhaus und auch von der Schule, wie paralysiert von dem Geschehen im 2. Weltkrieg, der Verbrechen besonders gegen Juden, sodass ich bis dahin wie automatisch das Schicksal von Juden mit dem Schicksal Israels gleichsetzte und sich mir jeder kritische Gedanke über das Geschehen im Nahen Osten verbat. Ich denke, dass ich dies mit sehr zahlreichen Menschen in Deutschland gemein hatte - übrigens auch mit meinen 5 Geschwistern. Ein Gedanke war jedoch in mir gewachsen: das, was ich bis dahin als einen Konflikt eines gefährdeten Staates mit einem bodenständigen Volk wahrnahm, müsse, so meinte ich, irgendwie auf eine für beide Seiten ehrenvolle Weise zu lösen sein. Kein Zweifel war bis dahin in mir aufgekommen, dass das, was ich las und hörte, die Gefährdung Israels, die Gefährlichkeit Saddam Husseins so nicht stimmen könne. Und da kam es zu einer entscheidenden Begegnung mit einem weltläufigen, augenscheinlich gebildeten israelischen Wirtschaftsboss, dem ich, naiv und doch auch bis heute für mich selbstverständlich, sagte, der "Sieg über Israels Gegner biete sich doch zum ehrenvollen Friedensschluss mit den Palästinensern an..." Was dieser Herr mir darauf antwortete, verschlug mir die Stimme: "Wir werden das Problem (die Palästinenser, meinte er) erst gelöst haben, wenn wir sie alle rausgeschmissen haben!" Dieser Schock war dann doch zu viel für mich. Ich konnte nur noch schweigen. Dieser gar nicht so feine Herr war also nicht das "jüdische Opfer", sondern ein übler Rassist und ethnischer Säuberer ! Nicht "die Araber" also wollten "die Juden ins Meer werfen", sondern "sie alle, die Palästinenser, sollten - von Israelis! - rausgeworfen werden".

Das, was sich zunächst für mich als Schockerlebnis darstellte, führte dann zu gründlicher Recherche, zur Öffnung meines Verstandes - und meines Herzens - und ich kann jedem Deutschen, jedem Europäer, heute nur ein ebensolches Schockerlebnis, ein "Damaskus-Erlebnis" wünschen. Für mich war dies eine Befreiung aus einem "Gefängnis".

MM: lange bevor es Versorgungsflotten für Gaza gab waren Sie bereits in 2005 Teilnehmer der "Friedenskarawane für Palästina - Karawane der Rechts", wie kam es dazu?

Schenk: Ja, die Karawane des Rechts, Karawane nach Palästina, die war zunächst eine In Paris entstandene Initiative, die sich mit der Zeit, wegen unserer Nähe zum Europa-Parlament zu einer Initiative aus Straßburg entwickelte. Unser "Verein jüdischer, arabischer und freier Bürger" (Collectif judéo-arabe et citoyen pour la Paix - Strasbourg) war zur erfreulichen Erkenntnis gekommen, dass, oft unterschwellig, in Parlamentsreden und -beschlüssen kaum erkennbar, auch im Europaparlament die Erkenntnis für die unerträgliche Ungerechtigkeit, die dem palästinensischen Volk widerfährt, gewachsen war.

Aus zunächst einigen nationalen europäischen Gruppen wurden dann 150 Europäer, die in einer Autokarawane, durch zahlreiche Länder, über den Balkan, die Türkei, Syrien und Jordanien den Menschen in den durchfahrenen Ländern- aber besonders den Menschen in Palästina - ein Zeichen der Solidarität setzen wollten. Jüdische und palästinensische Freunde wollten uns in Jerusalem einen Empfang der Freundschaft bereiten. Zwei Vizepräsidenten des Straßburger Europa-Parlamentes, aus verschiedenen Fraktionen, bereiten uns Bürgern Europas im August 2005 einen festlichen Abschied für den weiten Weg nach Jerusalem. Dass diese friedliche Aktion dann so anders, als geplant, an der Allenby-Brücke ein gewaltsames Ende fand.... ist im Internet nachzulesen.

Erlauben Sie mir dabei zu erwähnen: In kaum einem Land fanden wir eine so freundliche Aufnahme durch die Bevölkerung, sahen wir so viele frohe Gesichter, leuchtende Augen, auch manche Tränen in den Augen, wenn sie unsere Transparente der Palästinasolidarität sahen, wie in der Türkei. Lokale Zeitungen berichteten überschwänglich, Fernsehkameras, überall zujubelnde Menschen!

MM: Seit wann sind Sie selbst publizistisch tätig?

Schenk: Selbst war ich bis zu meinem, d. h. unserem Buch - denn es ist ein Gemeinschaftswerk aller "meiner" Autorinnen und Autoren - nicht, jedoch war ich, im Verlag, für den ich über 40 Jahre lang tätig war, immer wieder "Pate" publizistischer Tätigkeit zahlloser Autoren. Diese Erfahrung half mir zweifelsohne bei der Realisierung des Buches "Denk ich an Palästina - Palestine on my Mind".

MM: Wir haben z.B. gesehen, wie Sie auch andere Autoren, wie Thomas Immanuel Steinberg mit Informationen unterstützen und aufgezeigt haben, dass die Kampagne gegen den iranischen Staatspräsidenten Ahmadinedschad nicht von allen Rabbinern mitgetragen wird, wobei hier Ihre Französischkenntnisse von Vorteil waren. Warum interessiert sie dieses Thema so besonders?

Schenk: Mit Thomas Steinberg verbindet mich Einiges: zunächst unsere Liebe zur französischen Sprache, verbunden mit der Liebe zum Geist der französischen Aufklärung. Dann seine unbrechbare Freude daran, nicht gestellte Fragen zu stellen, Falsches zu entlarven, sein kritischer Geist und seine Fähigkeit, dies in Sprache umzusetzen.

Die verletzende und sicher mit übler Absicht verfälscht in die Welt gesetzten Übersetzungen von Äußerungen des iranischen Staatspräsidenten Ahmadinedschad Lügen zu strafen, dafür verdient mein Freund Steinberg Anerkennung. Offensichtliche Falschmeldungen, Manipulationen, ja Lügen nicht unwidersprochen zu lassen, das ist auch mir ein selbstverständliches Anliegen.

Auch Thomas' untrüglicher Blick dafür, wenn ganz offensichtlich von imperialistischem Geist - und Interesse! - getrieben, versucht wird, einen Kolonialkonflikt fälschlicherweise als eine Konflikt zwischen Kulturen, zwischen Religionen darzustellen. Wenn es schon in Deutschland keinen "Canard Enchaîné" (eine satirisch-politische Wochenzeitung in Frankreich) gibt, so muss diese Rolle wohl SteinbergRecherche übernehmen. SteinbergRecherche wirkt in sofern - durch Aufklärung - Frieden schaffend. Daran mitzuwirken, ist mir Pflicht und Freude gleichermaßen.

MM: In Ihrem Buch ist es Ihnen gelungen eine beachtliche Zahl von hochkarätigen Autoren wie Rupert Neudeck, Dr. Hajo G. Meyer, Evelyn Hecht-Galinski, Ellen Rohlfs, Felicia Langer und Abraham Melzer - um nur einige der 26 Persönlichkeiten zu nennen - zusammen zu bringen und ihre Aufsätze in einem Buch zusammen zu fassen. Wie haben Sie das geschafft?

Schenk: Am Anfang dieses Buches stand meine Absicht, in einem Aufsatz, mir, Freunden, aber auch Kritikern, zu erklären, was mich, den deutschen Europäer, ausgerechnet zur Palästina-Solidarität führt. Diese Frage wurde nämlich überraschend oft - sicher nicht immer in sympathischer Absicht - gestellt, wenn ich in Straßburg an den regelmäßigen Mahnwachen der "Frauen in Schwarz" teil nahm. Eine ebenso ehrliche wie ungeschminkte Antwort wollte ich darauf geben. Dies teilte ich einer Freundin, Journalistin, selbst dann Autorin im Buch, mit, worauf sie sofort antwortete: "Diese Frage ist doch viel zu wichtig für einen Artikel von Dir allein. Dazu haben doch sehr viele von uns etwas zu sagen! Mach doch ein Buch daraus!"

Und so kamen immer mehr Freundinnen und Freunde auf mich zu. All ihnen war es wichtig, ihre eigene Geschichte auf dem oft dornigen Weg zur Solidarität mit den Palästinensern nieder zu schreiben. Juden, Nichtjuden, Journalistinnen, Historiker, ehemalige hohe Diplomaten, sie flogen mir, um es bildlich zu sagen, einfach zu, schließlich auch einige andere Europäer, aus den Niederlanden (mein lieber Freund Dr. Hajo Meyer, der Auschwitz überlebt hatte), aus der Schweiz, Frankreich und Irland. Der Unterschied in Herkunft, Sozialisation und Beruf war mir dabei besonders wichtig. Ich wollte so etwas wie "dem Durchschnitt der Bevölkerung" Wort geben. So zahlreich waren die eingesandten Beiträge, dass ich mich - der Begrenzung des Buchumfanges und um der Lesbarkeit willen - gezwungen sah, eine Auswahl zu treffen. Erlauben Sie mir bitte, dazu noch folgendes zu erwähnen: Fast alle Autorinnen und Autoren im Buch begannen bei einem wachen und oft ganz einseitigem Interesse für Israel, oft bei Reisen ins "Heilige, entheiligte Land". Sie alle entdeckten dann das dahinter verborgene, von zahlreichen Medien verborgen gehaltene Leid der Palästinenser.

MM: In wie weit haben Sie Verständnis für die besondere und damit oft unausgewogene Haltung deutscher Spitzenpolitiker gegenüber Israels mit Verweis auf die historische Belastung?

Schenk: Dass deutsche Spitzenpolitiker - wie übrigens auch zahlreiche führende Journalisten - entgegen eigenem Wissen, das himmelschreiende Unrecht gegen die Palästinenser, verursacht vom "befreundeten" Israel, fast immer unwidersprochen hinnehmen, ist eine Tragödie, die schwer zu verstehen ist. Sicher spielt dabei das eine Rolle, was selbst bei mir über viele Jahrzehnte zur Einseitigkeit führte. Das aber allein wird es nicht sein. Ist es Abhängigkeit, ist es mangelnder Mut, oder aber sogar Erpressbarkeit ? Vieles ist möglich. Das Übelste allerdings wäre - und auch das sehe ich zuweilen - Komplizenschaft.

Vielleicht aber auch, und das wäre eine beunruhigende Entschuldigung, ist es auch die Sorge um die Folgen für unser Land, die Sorge, durch eine übermächtige Lobby, Deutschland international an den Pranger gestellt zu sehen mit dem unerträglich und erlogenen Vorwurf des Antisemitismus? Eine rühmliche Ausnahme machen dabei die Korrespondenten des Deutschlandfunks - und dabei ganz besonders die ehemalige Berichterstatterin aus Tel Aviv, Dr. Bettina Marx. Ihnen und der israelischen Tageszeitung Ha'aretz verdanke ich exzellente Informationen und Analysen, die in deutschen Medien kaum zu finden sind.

Ein Außenpolitiker schrieb mir einmal, er freue sich, bei mir zu lesen "was unsere Politik entweder nicht tun will oder nicht tun zu können glaubt, müssen eben Aktivisten von der Basis bewegen". Insofern bin ich - bei aller Trauer um das, was tagtäglich aus Palästina zu hören ist - Optimist. Auch deutsche Politik wird umdenken müssen. Das Werkzeug dafür hat sie: Verpflichtungen aus internationalen Verträgen, aus der Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen und aus Verpflichtungen aus deutscher Vergangenheit, Unrecht überall zu bekämpfen, wo auch immer auf der Welt. Das allein ist - um Kanzlerin Merkels Worte zu gebrauchen, "Deutsche Staatsraison". Apartheid zu brechen, israelische Apartheid, das kann und muss gemeinsames Ziel der Bevölkerung und der Regierung werden. Wir dürfen unsere Regierung durchaus beim Worte nehmen! Was die Zivilgesellschaft angeht, so kann sie zweifelsohne der Regierung mit der internationalen BDS-Kampagne (Boykott, Investitionsentzug, Sanktionen) vorangehen, wie dies, erfolgreich, in Südafrika geschah.

MM: Nun war es bis zu Kanzlerin Merkel Staaträson an der Seite Israels zu stehen. Kanzlerin Merkel ist aber einen Schritt weiter gegangen und hat im Koalitionsvertrag den Passus "Israel als jüdischer Staat" mit aufgenommen, was Palästinenser zu Staatsbürger zweiter Klasse degradiert, ein Passus, der nach manchen Beobachtern sogar gegen das Grundgesetz verstößt. Wie können derartige Zusammenhänge der Bevölkerung sachlich und dennoch effektiv bekannt gemacht werden. Die Springer-Presse wird sicher nicht mitspielen!?

Schenk: Damit stimmt die Tochter eines evangelischen Pfarrers einem Apartheidstaat Israel zu, ein Skandal, dem nicht genug widersprochen werden kann und der sicher vor dem Bundesverfassungsgericht keinen Bestand hätte. Glücklicherweise wurde aber dieser schwere Missgriff Frau Merkels in einigen Presseorganen kritisiert - ohne jedoch zu einer öffentlichen Entschuldigung Frau Merkels geführt zu haben. Schauen Sie, vor wenigen Wochen fand in Stuttgart ein international exklusiv besetzter Kongress für EINEN GEMEINSAMEN DEMOKRATISCHEN UND SÄKULAREN Staat Israel im historischen Palästina mit hochrangigen Palästinensern aus Bethlehem, aus Gaza, einer Palästinenserin aus Israel und einem hoch qualifizierten palästinensischen Journalisten im amerikanischen Exil sowie deutschen Jüdinnen und einem dt. Völkerrechtsprofessor statt. Was könnte es Besseres geben, als im kleinen Gebiet Israel/Palästina mit deutscher Unterstützung eine Demokratie zu unterstützen, die ihren Namen verdient, einen Staat aller seiner gleichberechtigten Bürger? Kein einziges nationales Medium nahm von diesem wegweisenden Kongress Notiz, kein bekannter Politiker. Jedoch der berühmte US-amerikanische Völkerrechtler und UN-Beauftragte für Palästina, Professor Richard Falk, er begrüßte in einem Schreiben an mich vehement diese Initiative mit den Worten: "I thank you for your role in organizing this important initiative. It represents an important contribution to the growing global solidarity movement and a step toward the formation of a new one-state consensus as to the shape of a just peace for both peoples" (Ich danke Ihnen für Ihre Rolle bei der Organisation dieser wichtigen Initiative. Sie ist ein wichtiger Beitrag für die wachsende, weltweite Solidaritätsbewegung auf dem Weg eines neuen Konsenses zur Schaffung eines gerechten Friedens für beide Völker durch einen gemeinsamen Staat).

MM: Zurück zu Ihrem Buch, warum ist der Titel des Buches eigentlich zweisprachig?

Schenk: Zunächst gab ich dem Buch in einer Vorauflage, in Anlehnung an das berühmte Lied von Ray Charles (Georgia On My Mind) den Titel "Palestine On My Mind". Es zeigte sich aber, und mein Verleger konnte mich davon überzeugen, dass mit einem "nur" englischen Haupttitel das Buch von zahlreichen Lesern als englischsprachig angesehen werde. Dem galt es entgegenzuwirken und wir entschieden uns dann zum Haupttitel DENK ICH AN PALÄSTINA, mit dem früheren englischen Haupttitel nun als Untertitel. Die Liebe der Palästinenser zum Land, auch die Sehnsucht der gewaltsam Vertriebenen, sowie die Intention des Buches, Empathie für dieses geschundene Volk zu bezeugen, soll damit zum Ausdruck gebracht werden.

MM: Wie sind die Reaktionen auf Ihr Buch?

Schenk: Ich bekomme regelmäßig dankende Zuschriften. Eine besonders schöne kam von Bibliothekarinnen einer Stadtbücherei in Bayern: "Auf so ein Buch haben wir schon so lange gewartet. Wir werden es jedem, jeder an Politik Interessierten Besucher in die Hand drücken". Professor Fritz Stern schrieb mir aus New York in lupenreinem Deutsch: "So eine Zusammenstellung ist wichtig, besonders in der jetzigen Zeit". Eine Leserin schrieb: "Ich wusste lange nicht, wie ich zu dem, was ich aus Israel und Palästina hörte, was mich oft erschreckte, Stellung nehmen sollte. Ihr Buch hat mir den Weg gewiesen: Ich bin nicht allein!" Eine andere Stimme "...Ich denke, wir machen uns weiter schuldig, wenn wir hier unsere Stimme nicht erheben. Auch als Deutsche - aus Gerechtigkeit. Und Gerechtigkeit strahlt nach allen Seiten. Und nur ein gerechter Weg wird auch eine Zukunft für Israel haben. Sie haben Ihre Stimme eindrucksvoll erhoben. Das finde ich großartig! Danke!" Eine Leserin, Lehrerin an einer Gesamtschule in Berlin, schrieb: "Ihr Buch werde ich im Unterricht verwenden. Meine Schüler - aus zahlreichen Ländern - werden hier Verständnis "für den Anderen" lernen."

MM: Was ist in Zukunft von Ihnen zu erwarten?

Schenk: Lubna Masarwa, die junge Menschenrechtsaktivistin von der Al-Quds-Universität in Jerusalem, rief in Stuttgart uns Zuhörern eindringlich zu: "Es wurde genug geredet, zu lange verhandelt. Es genügt. Wir, die Palästinenser, aus Israel, aus den besetzten Gebieten, im Exil, wir erwarten von Euch Taten. Helft uns, Apartheid in Israel zu überwinden. Ihr könnt das tun durch Boykott. Nur dann wird Israel gezwungen sein, den Weg zu einer Demokratie aller seiner Bürger zu gehen. Lasst uns nicht allein!" Zum Neujahrstag sandte ich an Lubna folgende SMS: "Your message arrived, dear Lubna, I promise to do more, to do my best, during 2011. Boycott of Israeli Apartheid will be on my, on my friends agenda" (Deine Nachricht kam an, liebe Lubna. Ich verspreche, mein Bestes zu tun, während das ganzen Jahres. Boykott gegen die Apartheid Israels wird auf meiner und meiner Freunde Aufgabenliste stehen).

So soll es sein!

MM: Herr Schenk, wir danken für das Interview.

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