MM: Sehr
geehrter Herr Schenk, sie waren über 40 Jahre lang bei einem Verlag
tätig und haben sich dort hochgearbeitet. Sind Sie ein bodenständiger
Mensch und wie kamen sie mit dem Konflikt um das Heilige Land in
Berührung?
Schenk: Hochgearbeitet, möchte ich nicht
sagen. Vielmehr weiterentwickelt, reiche Erfahrung mit Menschen und mit
Abläufen der Kommunikation gesammelt, was heute, nach dem Ausscheiden
aus dem geliebten Beruf, Basis für mein weiteres Wirken ist. Meine
Bodenständigkeit fand mit dem Verlassen meiner Heimatstadt und der damit
verbundenen Öffnung zur Welt ein Ende. Zahlreiche Länder bereiste ich,
noch als dt. Massentourismus meistens in Rimini oder an den Stränden der
Costa Brave endete. Dabei sah ich viel Interessantes, aber auch
ungeahnte Armut... Das, was ich eigentlich heute das "entheiligte Land"
nennen würde, spielte dabei lange keine Rolle.
MM: ... und wie kam es zum Wandel ...?
Schenk: Palästina/Israel trat dann - sehr
unerwartet - nach dem Einmarsch der US-geführten Kriegskoalition in
Kuwait - in mein Gesichtfeld. Das mag eigenartig klingen, bei einem
Menschen, der sich längst für die Welt interessiert hatte. Aber, wie so
zahlreiche Menschen meiner Generation, so war ich, vom Elternhaus und
auch von der Schule, wie paralysiert von dem Geschehen im 2. Weltkrieg,
der Verbrechen besonders gegen Juden, sodass ich bis dahin wie
automatisch das Schicksal von Juden mit dem Schicksal Israels
gleichsetzte und sich mir jeder kritische Gedanke über das Geschehen im
Nahen Osten verbat. Ich denke, dass ich dies mit sehr zahlreichen
Menschen in Deutschland gemein hatte - übrigens auch mit meinen 5
Geschwistern. Ein Gedanke war jedoch in mir gewachsen: das, was ich bis
dahin als einen Konflikt eines gefährdeten Staates mit einem
bodenständigen Volk wahrnahm, müsse, so meinte ich, irgendwie auf eine
für beide Seiten ehrenvolle Weise zu lösen sein. Kein Zweifel war bis
dahin in mir aufgekommen, dass das, was ich las und hörte, die
Gefährdung Israels, die Gefährlichkeit Saddam Husseins so nicht stimmen
könne. Und da kam es zu einer entscheidenden Begegnung mit einem
weltläufigen, augenscheinlich gebildeten israelischen Wirtschaftsboss,
dem ich, naiv und doch auch bis heute für mich selbstverständlich,
sagte, der "Sieg über Israels Gegner biete sich doch zum ehrenvollen
Friedensschluss mit den Palästinensern an..." Was dieser Herr mir
darauf antwortete, verschlug mir die Stimme: "Wir werden das Problem
(die Palästinenser, meinte er) erst gelöst haben, wenn wir sie alle
rausgeschmissen haben!" Dieser Schock war dann doch zu viel für
mich. Ich konnte nur noch schweigen. Dieser gar nicht so feine Herr war
also nicht das "jüdische Opfer", sondern ein übler Rassist und
ethnischer Säuberer ! Nicht "die Araber" also wollten "die Juden ins
Meer werfen", sondern "sie alle, die Palästinenser, sollten - von
Israelis! - rausgeworfen werden".
Das, was sich zunächst für mich als
Schockerlebnis darstellte, führte dann zu gründlicher Recherche, zur
Öffnung meines Verstandes - und meines Herzens - und ich kann jedem
Deutschen, jedem Europäer, heute nur ein ebensolches Schockerlebnis, ein
"Damaskus-Erlebnis" wünschen. Für mich war dies eine Befreiung aus einem
"Gefängnis".
MM: lange bevor es Versorgungsflotten
für Gaza gab waren Sie bereits in 2005 Teilnehmer der "Friedenskarawane
für Palästina - Karawane der Rechts", wie kam es dazu?
Schenk: Ja, die Karawane des Rechts,
Karawane nach Palästina, die war zunächst eine In Paris entstandene
Initiative, die sich mit der Zeit, wegen unserer Nähe zum
Europa-Parlament zu einer Initiative aus Straßburg entwickelte. Unser
"Verein jüdischer, arabischer und freier Bürger" (Collectif
judéo-arabe et citoyen pour la Paix - Strasbourg) war zur erfreulichen
Erkenntnis gekommen, dass, oft unterschwellig, in Parlamentsreden und
-beschlüssen kaum erkennbar, auch im Europaparlament die Erkenntnis für
die unerträgliche Ungerechtigkeit, die dem palästinensischen Volk
widerfährt, gewachsen war.
Aus zunächst einigen nationalen europäischen
Gruppen wurden dann 150 Europäer, die in einer Autokarawane, durch
zahlreiche Länder, über den Balkan, die Türkei, Syrien und Jordanien den
Menschen in den durchfahrenen Ländern- aber besonders den Menschen in
Palästina - ein Zeichen der Solidarität setzen wollten. Jüdische und
palästinensische Freunde wollten uns in Jerusalem einen Empfang der
Freundschaft bereiten. Zwei Vizepräsidenten des Straßburger
Europa-Parlamentes, aus verschiedenen Fraktionen, bereiten uns Bürgern
Europas im August 2005 einen festlichen Abschied für den weiten Weg nach
Jerusalem. Dass diese friedliche Aktion dann so anders, als geplant, an
der Allenby-Brücke ein gewaltsames Ende fand.... ist im Internet
nachzulesen.
Erlauben Sie mir dabei zu erwähnen: In kaum
einem Land fanden wir eine so freundliche Aufnahme durch die
Bevölkerung, sahen wir so viele frohe Gesichter, leuchtende Augen, auch
manche Tränen in den Augen, wenn sie unsere Transparente der
Palästinasolidarität sahen, wie in der Türkei. Lokale Zeitungen
berichteten überschwänglich, Fernsehkameras, überall zujubelnde
Menschen!
MM: Seit wann sind Sie selbst
publizistisch tätig?
Schenk: Selbst war ich bis zu meinem, d. h.
unserem Buch - denn es ist ein Gemeinschaftswerk aller "meiner"
Autorinnen und Autoren - nicht, jedoch war ich, im Verlag, für den ich
über 40 Jahre lang tätig war, immer wieder "Pate" publizistischer
Tätigkeit zahlloser Autoren. Diese Erfahrung half mir zweifelsohne bei
der Realisierung des Buches "Denk ich an Palästina - Palestine
on my Mind".
MM: Wir haben z.B. gesehen, wie Sie auch andere
Autoren, wie
Thomas Immanuel Steinberg
mit Informationen unterstützen und aufgezeigt
haben, dass die Kampagne gegen den iranischen Staatspräsidenten
Ahmadinedschad nicht von allen Rabbinern mitgetragen wird, wobei hier
Ihre Französischkenntnisse von Vorteil waren. Warum interessiert sie
dieses Thema so besonders?
Schenk: Mit Thomas Steinberg verbindet mich
Einiges: zunächst unsere Liebe zur französischen Sprache, verbunden mit
der Liebe zum Geist der französischen Aufklärung. Dann seine unbrechbare
Freude daran, nicht gestellte Fragen zu stellen, Falsches zu entlarven,
sein kritischer Geist und seine Fähigkeit, dies in Sprache umzusetzen.
Die verletzende und sicher mit übler Absicht
verfälscht in die Welt gesetzten Übersetzungen von Äußerungen des
iranischen Staatspräsidenten Ahmadinedschad Lügen zu strafen, dafür
verdient mein Freund Steinberg Anerkennung. Offensichtliche
Falschmeldungen, Manipulationen, ja Lügen nicht unwidersprochen zu
lassen, das ist auch mir ein selbstverständliches Anliegen.
Auch Thomas' untrüglicher Blick dafür, wenn
ganz offensichtlich von imperialistischem Geist - und Interesse! -
getrieben, versucht wird, einen Kolonialkonflikt fälschlicherweise als
eine Konflikt zwischen Kulturen, zwischen Religionen darzustellen. Wenn
es schon in Deutschland keinen "Canard Enchaîné" (eine
satirisch-politische Wochenzeitung in Frankreich) gibt, so muss diese
Rolle wohl
SteinbergRecherche übernehmen.
SteinbergRecherche wirkt in sofern - durch Aufklärung - Frieden
schaffend. Daran mitzuwirken, ist mir Pflicht und Freude gleichermaßen.
MM:
In Ihrem Buch ist es Ihnen gelungen eine beachtliche Zahl von
hochkarätigen Autoren wie Rupert Neudeck,
Dr. Hajo
G. Meyer, Evelyn Hecht-Galinski, Ellen
Rohlfs,
Felicia
Langer und Abraham Melzer - um nur einige
der 26 Persönlichkeiten zu nennen - zusammen zu bringen und ihre
Aufsätze in einem Buch zusammen zu fassen. Wie haben Sie das geschafft?
Schenk: Am Anfang dieses Buches stand meine
Absicht, in einem Aufsatz, mir, Freunden, aber auch Kritikern, zu
erklären, was mich, den deutschen Europäer, ausgerechnet zur
Palästina-Solidarität führt. Diese Frage wurde nämlich überraschend oft
- sicher nicht immer in sympathischer Absicht - gestellt, wenn ich in
Straßburg an den regelmäßigen Mahnwachen der "Frauen in Schwarz" teil
nahm. Eine ebenso ehrliche wie ungeschminkte Antwort wollte ich darauf
geben. Dies teilte ich einer Freundin, Journalistin, selbst dann Autorin
im Buch, mit, worauf sie sofort antwortete: "Diese Frage ist doch viel
zu wichtig für einen Artikel von Dir allein. Dazu haben doch sehr viele
von uns etwas zu sagen! Mach doch ein Buch daraus!"
Und so kamen immer mehr Freundinnen und Freunde
auf mich zu. All ihnen war es wichtig, ihre eigene Geschichte auf dem
oft dornigen Weg zur Solidarität mit den Palästinensern nieder zu
schreiben. Juden, Nichtjuden, Journalistinnen, Historiker, ehemalige
hohe Diplomaten, sie flogen mir, um es bildlich zu sagen, einfach zu,
schließlich auch einige andere Europäer, aus den Niederlanden (mein
lieber Freund Dr. Hajo Meyer, der Auschwitz überlebt hatte), aus der
Schweiz, Frankreich und Irland. Der Unterschied in Herkunft,
Sozialisation und Beruf war mir dabei besonders wichtig. Ich wollte so
etwas wie "dem Durchschnitt der Bevölkerung" Wort geben. So zahlreich
waren die eingesandten Beiträge, dass ich mich - der Begrenzung des
Buchumfanges und um der Lesbarkeit willen - gezwungen sah, eine Auswahl
zu treffen. Erlauben Sie mir bitte, dazu noch folgendes zu erwähnen:
Fast alle Autorinnen und Autoren im Buch begannen bei einem wachen und
oft ganz einseitigem Interesse für Israel, oft bei Reisen ins "Heilige,
entheiligte Land". Sie alle entdeckten dann das dahinter verborgene, von
zahlreichen Medien verborgen gehaltene Leid der Palästinenser.
MM: In wie weit haben Sie Verständnis für die
besondere und damit oft unausgewogene Haltung deutscher Spitzenpolitiker
gegenüber Israels mit Verweis auf die historische Belastung?
Schenk: Dass deutsche Spitzenpolitiker -
wie übrigens auch zahlreiche führende Journalisten - entgegen eigenem
Wissen, das himmelschreiende Unrecht gegen die Palästinenser, verursacht
vom "befreundeten" Israel, fast immer unwidersprochen hinnehmen, ist
eine Tragödie, die schwer zu verstehen ist. Sicher spielt dabei das eine
Rolle, was selbst bei mir über viele Jahrzehnte zur Einseitigkeit
führte. Das aber allein wird es nicht sein. Ist es Abhängigkeit, ist es
mangelnder Mut, oder aber sogar Erpressbarkeit ? Vieles ist möglich. Das
Übelste allerdings wäre - und auch das sehe ich zuweilen -
Komplizenschaft.
Vielleicht aber auch, und das wäre eine
beunruhigende Entschuldigung, ist es auch die Sorge um die Folgen für unser
Land, die Sorge, durch eine übermächtige Lobby, Deutschland
international an den Pranger gestellt zu sehen mit dem unerträglich und
erlogenen Vorwurf des Antisemitismus? Eine rühmliche Ausnahme machen
dabei die Korrespondenten des Deutschlandfunks - und dabei ganz
besonders die ehemalige Berichterstatterin aus Tel Aviv, Dr. Bettina
Marx. Ihnen und der israelischen Tageszeitung Ha'aretz verdanke ich
exzellente Informationen und Analysen, die in deutschen Medien kaum zu
finden sind.
Ein Außenpolitiker schrieb mir einmal, er freue
sich, bei mir zu lesen "was unsere Politik entweder nicht tun will oder
nicht tun zu können glaubt, müssen eben Aktivisten von der Basis bewegen".
Insofern bin ich - bei aller Trauer um das, was tagtäglich aus Palästina
zu hören ist - Optimist. Auch deutsche Politik wird umdenken müssen. Das
Werkzeug dafür hat sie: Verpflichtungen aus internationalen Verträgen,
aus der Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen und aus Verpflichtungen
aus deutscher Vergangenheit, Unrecht überall zu bekämpfen, wo auch immer
auf der Welt. Das allein ist - um Kanzlerin Merkels Worte zu gebrauchen,
"Deutsche Staatsraison". Apartheid zu brechen, israelische Apartheid,
das kann und muss gemeinsames Ziel der Bevölkerung und der Regierung
werden. Wir dürfen unsere Regierung durchaus beim Worte nehmen! Was die
Zivilgesellschaft angeht, so kann sie zweifelsohne der Regierung mit der
internationalen BDS-Kampagne (Boykott, Investitionsentzug, Sanktionen) vorangehen, wie
dies, erfolgreich, in Südafrika geschah.
MM: Nun war es bis zu Kanzlerin Merkel
Staaträson an der Seite Israels zu stehen. Kanzlerin Merkel ist aber
einen Schritt weiter gegangen und hat im Koalitionsvertrag den Passus
"Israel als jüdischer Staat" mit aufgenommen, was Palästinenser zu
Staatsbürger zweiter Klasse degradiert, ein Passus, der nach manchen
Beobachtern sogar gegen das Grundgesetz verstößt. Wie können derartige
Zusammenhänge der Bevölkerung sachlich und dennoch effektiv bekannt
gemacht werden. Die Springer-Presse wird sicher nicht mitspielen!?
Schenk: Damit stimmt die Tochter eines
evangelischen Pfarrers einem Apartheidstaat Israel zu, ein Skandal, dem
nicht genug widersprochen werden kann und der sicher vor dem
Bundesverfassungsgericht keinen Bestand hätte. Glücklicherweise wurde
aber dieser schwere Missgriff Frau Merkels in einigen Presseorganen
kritisiert - ohne jedoch zu einer öffentlichen Entschuldigung Frau
Merkels geführt zu haben. Schauen Sie, vor wenigen Wochen fand in
Stuttgart ein international exklusiv besetzter Kongress für EINEN
GEMEINSAMEN DEMOKRATISCHEN UND SÄKULAREN Staat Israel im historischen
Palästina mit hochrangigen
Palästinensern aus Bethlehem, aus Gaza, einer Palästinenserin aus Israel
und einem hoch qualifizierten palästinensischen Journalisten im
amerikanischen Exil sowie deutschen Jüdinnen und einem dt.
Völkerrechtsprofessor statt. Was könnte es Besseres geben, als im
kleinen Gebiet Israel/Palästina mit deutscher Unterstützung eine
Demokratie zu unterstützen, die ihren Namen verdient, einen Staat aller
seiner gleichberechtigten Bürger? Kein einziges nationales Medium nahm
von diesem wegweisenden Kongress Notiz, kein bekannter Politiker. Jedoch
der berühmte US-amerikanische Völkerrechtler und UN-Beauftragte für Palästina, Professor Richard Falk, er begrüßte in einem Schreiben an
mich vehement diese Initiative mit den Worten: "I thank you for your
role in organizing this important initiative. It represents an important
contribution to the growing global solidarity movement and a step toward
the formation of a new one-state consensus as to the shape of a just
peace for both peoples" (Ich danke Ihnen für Ihre Rolle bei der
Organisation dieser wichtigen Initiative. Sie ist ein wichtiger Beitrag
für die wachsende, weltweite Solidaritätsbewegung auf dem Weg eines
neuen Konsenses zur Schaffung eines gerechten Friedens für beide Völker
durch einen gemeinsamen Staat).
MM: Zurück zu Ihrem Buch, warum ist der
Titel des Buches eigentlich zweisprachig?
Schenk: Zunächst gab ich dem Buch in einer
Vorauflage, in Anlehnung an das berühmte Lied von Ray Charles (Georgia
On My Mind) den Titel "Palestine On My Mind". Es zeigte sich aber, und
mein Verleger konnte mich davon überzeugen, dass mit einem "nur"
englischen Haupttitel das Buch von zahlreichen Lesern als
englischsprachig angesehen werde. Dem galt es entgegenzuwirken und wir
entschieden uns dann zum Haupttitel DENK ICH AN PALÄSTINA, mit dem
früheren englischen Haupttitel nun als Untertitel. Die Liebe der
Palästinenser zum Land, auch die Sehnsucht der gewaltsam Vertriebenen,
sowie die Intention des Buches, Empathie für dieses geschundene Volk zu
bezeugen, soll damit zum Ausdruck gebracht werden.
MM: Wie sind die Reaktionen auf Ihr
Buch?
Schenk: Ich bekomme regelmäßig dankende
Zuschriften. Eine besonders schöne kam von Bibliothekarinnen einer
Stadtbücherei in Bayern: "Auf so ein Buch haben wir schon so lange
gewartet. Wir werden es jedem, jeder an Politik Interessierten Besucher
in die Hand drücken". Professor Fritz Stern schrieb mir aus
New York in lupenreinem Deutsch: "So eine Zusammenstellung ist
wichtig, besonders in der jetzigen Zeit". Eine Leserin schrieb:
"Ich wusste lange nicht, wie ich zu dem, was ich aus Israel und
Palästina hörte, was mich oft erschreckte, Stellung nehmen sollte. Ihr
Buch hat mir den Weg gewiesen: Ich bin nicht allein!" Eine andere
Stimme "...Ich denke, wir machen uns weiter schuldig, wenn wir hier
unsere Stimme nicht erheben. Auch als Deutsche - aus Gerechtigkeit. Und
Gerechtigkeit strahlt nach allen Seiten. Und nur ein gerechter Weg wird
auch eine Zukunft für Israel haben. Sie haben Ihre Stimme eindrucksvoll
erhoben. Das finde ich großartig! Danke!" Eine Leserin, Lehrerin an
einer Gesamtschule in Berlin, schrieb: "Ihr Buch werde ich im
Unterricht verwenden. Meine Schüler - aus zahlreichen Ländern - werden
hier Verständnis "für den Anderen" lernen."
MM: Was ist in Zukunft von Ihnen zu
erwarten?
Schenk: Lubna Masarwa, die junge
Menschenrechtsaktivistin von der Al-Quds-Universität in Jerusalem, rief
in Stuttgart uns Zuhörern eindringlich zu: "Es wurde genug geredet,
zu lange verhandelt. Es genügt. Wir, die Palästinenser, aus Israel, aus
den besetzten Gebieten, im Exil, wir erwarten von Euch Taten. Helft uns,
Apartheid in Israel zu überwinden. Ihr könnt das tun durch Boykott. Nur
dann wird Israel gezwungen sein, den Weg zu einer Demokratie aller
seiner Bürger zu gehen. Lasst uns nicht allein!" Zum Neujahrstag
sandte ich an Lubna folgende SMS: "Your message arrived, dear Lubna,
I promise to do more, to do my best, during 2011. Boycott of Israeli
Apartheid will be on my, on my friends agenda" (Deine Nachricht kam an,
liebe Lubna. Ich verspreche, mein Bestes zu tun, während das ganzen
Jahres. Boykott gegen die Apartheid Israels wird auf meiner und meiner
Freunde Aufgabenliste stehen).
So soll es sein!
MM: Herr Schenk, wir danken für das
Interview.
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