Im Namen des Erhabenen  

  Interview mit Dr. Torabi

 

Muslim-Markt interviewt
Hudschat-ul-Islam Dr. Hamidreza Torabi, Direktor der Islamischen Akademie Deutschland
24.6.2014

Hudschat-ul-Islam Dr. Hamidreza Torabi (Jahrgang 1973) absolvierte 1991 sein Abitur mit den Hauptfächern Mathematik und Physik in der Stadt Roudsar am Kaspischen Meer. Anschließend begab er sich für das Studium der Islamischen Theologie in die heilige Stadt Qum (Iran). Nach überdurchschnittlichem Abschluss des Grundstudiums sowie der weiterführenden zweiten Stufe an der Islamisch-Theologischen-Hochschule (entspricht dem Diplom-Abschluss), absolvierte er die dritte Stufe (entspricht dem Magister-Abschluss) im Jahre 2002. Im Jahre 2007 promovierte er an der Islamisch-Theologischen Hochschule und erreichte mit Auszeichnung die vierte und höchste wissenschaftliche Stufe, die an der Hauzah vergeben werden kann. Seither betreut er unter anderem Doktorarbeiten an der Islamisch-Theologischen Hochschule und diversen Universitäten in Qum. Darüber hinaus war er bis zu seiner Auswanderung nach Deutschland in der Lehre als Dozent der Fächer Islamische Rechtswissenschaft, Jurisprudenz, Logik und Philosophie an der Islamisch-Theologischen Hochschule in Qum, an der Al-Mustafa-Universität und an der staatlichen Universität Qum engagiert. Im Jahre 2011 erhielt er von Ayatollah Sayyid Mohammadreza Modarresi die Bestätigung zum Itschtihad (selbständige Rechtsfindung).

Weiterhin ist er Gründungsmitglied des wissenschaftlichen Forschungsinstitutes für Religion und Ethik (1999), Direktor des Yaran Sabz Mo’ud-Kulturinstitutes (2007), Ratsmitglied des Institutes Parto Thaqalain (2009) sowie Gründer der Islamisch-Theologischen Hochschule Ayatollah Bahjat in Qum (2012). Seit Juli 2013 leitet er die Islamische Akademie Deutschland e.V. (IAD) und gründete die Islamisch-Theologische Hochschule in Hamburg. Als enger Vertrauter und langjähriger Schüler Ayatollah Ramezanis übernimmt er zuweilen auch die Freitagsgebete im Islamischen Zentrum Hamburg und leitet zahlreiche interkonfessionelle Konferenzen. Neben der Ausbildung seiner Studenten ist er im innermuslimischen wie auch im christlich-muslimischen Dialog engagiert und verfasst diverse wissenschaftliche Artikel für verschiedene Zeitschriften. Darüber hinaus verfasste er die Bücher „Die Blaue Moschee Deutschlands – Die Geschichte der Imam Ali (a.) Moschee und des Islamischen Zentrums Hamburg“ (2015) sowie „Der Botschafter der Schia in Deutschland – Die Biographie Hujjat ul-Islam Mohagheghis“ (2015).

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi ist verheiratet, hat fünf Kinder und lebt in Hamburg.

MM: Sehr geehrter Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi. Sie sind jetzt drei Jahre in Deutschland. Wie ist Ihr Eindruck über die islamische Situation im Land?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Wie viele Vordenker richtig anmerkten, ist der Islam ein unzertrennbarer Teil der deutschen Gesellschaft. Selbst einige Politiker wie der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff oder die Bundeskanzlerin Angela Merkel haben diese Meinung in der Öffentlichkeit kundgetan. Dass der Islam in Deutschland beheimatet ist, erkennt man auch sehr schön sowohl an den deutschen Konvertiten, die aus eigenen Stücken diese Religion für sich wählten, als auch an den Millionen in Deutschland lebenden deutschen Muslimen, die seit Generationen in diesem Land leben und an seiner Prägung maßgeblich teilhaben. Ich sehe die Präsenz des Islam in der offenen Gesellschaft Deutschlands, die multikulturell geprägt ist, für äußerst wertvoll und nutzenbringend an, sollte er in seiner wahren und eigentlichen Interpretation vorgestellt werden.

MM: Wie begründen Sie das?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Hierfür gibt es drei Gründe:

1. Sollte der Islam richtig vorgestellt werden, führt er zur Harmonisierung und Einheit in einer von Vielfalt geprägten multikulturellen Gesellschaft. So spricht der heilige Qur’an in der Sura 109 im sechsten Vers: „Euch eure Religion und mir meine Religion.“ Dadurch zollt der Islam Andersdenkenden Respekt. Dieser Toleranzgedanke trägt maßgeblich zu einem friedlichen Zusammenleben verschiedener Kulturen in einer Gesellschaft bei.

2. Darüber hinaus ist die Präsenz des Islam mit ihrer reichen spirituellen, mystischen und ethischen Schatzkammer für die deutsche Gesellschaft eine unglaubliche Bereicherung. Als beeindruckendes Beispiel hierfür kann die tiefe Hochachtung des weltweit bekannten deutschen Dichters Goethe für den großen persischen Dichter Hafiz Schirazi aufgeführt werden, die ihn zum Verfassen des West-Östlichen Divans inspirierte. Auch die islamischen Botschaften hinsichtlich der Ernährung und Gesundheit können eine Bereicherung für diese Gesellschaft sein. So sind wir in der westlichen Welt beispielsweise mit dem Phänomen des übermäßigen Fleischkonsums konfrontiert, oder überhaupt dem übermäßigen Nahrungskonsum an sich. Für alle diese Beispiele können die Lehren des Islam Leitlinien bilden, an denen man sich orientieren kann. So geht ein Ausspruch auf den heiligen Propheten des Islam zurück, in dem er die Empfehlung aussprach, bereits vor dem Einsetzen der Sättigung die Nahrungszufuhr einzustellen. Oder dass der Islam den täglichen Fleischkonsum ablehnt. Auch das Fasten wie beispielsweise gerade jetzt wieder im heiligen Monat Ramadhan dient der Gesundheit des Menschen, wie auch der heilige Prophet Muhammad (s.) sagte: „Fastet, damit ihr gesund bleibt.“ Die große Wertschätzung des Islam für die Sauberkeit und Reinlichkeit, die der Gesandte Gottes (s.) als Teil des Glaubens vorstellte, kann für diese Gesellschaft ebenfalls nutzenstiftend sein. Aus der Bekanntschaft mit den Sichtweisen und Positionen des Islam im Lichte des Austauschs und Dialogs können nur Vorteile entspringen.

3. Durch die große Wertschätzung der Wissenschaft im Islam, konnten im Verlauf der Geschichte zahlreiche muslimische Wissenschaftler heranreifen, die als Genies ihrer Fächer gelten und diese maßgeblich fortentwickelten, wie beispielsweise den persischen Universalgelehrten Ibn Sina, der hier als Avicenna bekannt ist. Auch heute gibt es diese Anwesenheit von herausragenden muslimischen Wissenschaftlern, die bahnbrechende Dienste für die Menschheit leisten, wie beispielsweise Prof. Dr. Majid Samii aus Hannover, der als weltweit führender Experte im Bereich der Neurochirurgie gilt. Muslimische Persönlichkeiten wie er leisten seit Jahrzehnten ihren Beitrag am Aufbau Deutschlands.

Auf Basis dessen ist die Anwesenheit des Islam in diesem Land eine Wahrheit, die eine Bereicherung für Deutschland ist und zu effizienten Multiplikationseffekten führt.

MM: Eine Ihrer Hauptaufgaben besteht in der Ausbildung von islamischen Theologen. Warum können deutschen Universitäten diese Aufgabe nur unzureichend erfüllen?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Wie Sie wissen, nimmt die Geistlichkeit im Islam und für die Muslime eine herausragende Stellung ein. Diese Stellung basiert auf zwei Ebenen, nämlich der wissenschaftlichen und der spirituellen Ebene. Die Muslime erwarten von den islamischen Gelehrten, dass sie sowohl über umfassendes Wissen über die verschiedenen Wissenschaftsbereiche des Islam verfügen, als auch im Besitz einer spirituellen und ethischen Persönlichkeit sind. Unsere Arbeit an der Islamischen Akademie Deutschland konzentriert sich auf die Ausbildung von solchen göttlichen Gelehrten. Wie auch bei der Beantwortung der ersten Fragen, muss ich auch hierbei verdeutlichen, dass die richtige Vorstellung des Islam entscheidend ist. Ansonsten müssen wir mit den Konsequenzen des aus einer falschen Vorstellung resultierenden Extremismus kämpfen. Es liegt auf der Hand, dass die richtige Vorstellung des Islam durch entsprechende Gelehrte erfolgen muss, die im Besitz der notwendigen Legitimität seitens der muslimischen Gemeinschaft sind. Um diese zu erhalten, müssen sie wiederum an Hochschulen und durch Lehrer ausgebildet werden, die in den Augen der Muslime über die erforderliche Kompetenz hierfür verfügen. Ansonsten werden Theologen nicht über die notwendige Kompetenz und Legitimität verfügen, um muslimische Gemeinden leiten zu können und für den Islam zu sprechen.

MM: Warum legen sie so großen Wert darauf, dass die islamischen Gelehrten in Deutschland gut Deutsch sprechen müssen?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Aus verschiedenen Gründen: Erstens, hier ist Deutschland: Es ist natürlich, dass deutsche Gelehrte in Deutschland gut deutsch sprechen müssen.

Zweitens, ist die Muttersprache der jungen Generation an Muslimen, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind, deutsch. Um ihre Fragen und Anliegen befriedigend beantworten zu können, müssen sich hier tätige Gelehrte mit ihnen verständigen können. So spricht der heilige Qur’an in der Sura Ibrahim im vierten Vers: „Und Wir schickten keinen Gesandten, es sei denn mit der Sprache seines Volkes, auf dass er sie aufkläre.“

Drittens, ist es notwendig die deutsche Sprache zu beherrschen, um das Tagesgeschehen in dieser Gesellschaft und diesem Land adäquat verfolgen zu können, damit man entsprechend und angemessen wirken kann. Um die Kultur dieses Landes wirklich zu verstehen, muss man der deutschen Sprache mächtig sein. Vor allem ist es aus der Sichtweise der heiligen islamischen Scharia für einen Imam erforderlich, dass er über das Tagesgeschehen und die Situation seiner Gesellschaft kenntnisreich ist, insbesondere wenn er auch das Freitagsgebet leiten sollte. So sprach auch Imam Ali (a.) sinngemäß , dass das Unwissen, die Ungewissheit und Unklarheit denjenigen nicht ereilen, der Kenntnis über seine Zeit hat. So jemand weiß, wie er zu handeln hat. Sollte er dies nicht wissen, erfolgen Probleme, selbst wenn man eine gute Absicht haben sollte. Weiterhin ist es erforderlich die deutsche Sprache einwandfrei zu beherrschen, um im wissenschaftlichen Austausch mit den hiesigen Universitäten und wissenschaftlichen Zentren zu stehen, den Dialog mit anderen Religionen zu fördern und um dieser Gesellschaft dienen zu können.

MM: Welche Voraussetzungen sollte ein Kandidat für die Ausbildung an Ihrer Hochschule mitbringen?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Wir sind der Überzeugung, dass das Wirken eines Gelehrten die Fortsetzung des Wirkens der Propheten (s.) ist. Allerdings wurden diese vom erhabenen Gott auf eine besondere Art und Weise geleitet und viele ihrer Besonderheiten waren gottgegeben, wie beispielsweise ihr Wissen. Auf Basis dessen muss derjenige, der ihren Weg fortsetzen möchte, gewisse Voraussetzungen erfüllen. So muss man ein ethisches Vorbild sein, aktiv in der Gesellschaft wirken sowie eine hoffnungsvolle und positive Sichtweise haben. Merkmale wie die Barmherzigkeit und Nächstenliebe sind weiterhin unabdingbar. Darüber hinaus müssen sie klug, vernünftig, ausgeglichen, spirituell und integriert sein. Formale Voraussetzungen können auf der Internetpräsenz der Islamischen Akademie Deutschland in Erfahrung gebracht werden.

MM: Wenn Sie inschaallah eines Tages eine erste Generation von jungen deutschsprachigen Gelehrten ausgebildet haben, welche Aufgaben sollen diese dann übernehmen?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Auf einige allgemeine Fälle kann ich hier hinweisen:

1. Übernahme der Leitung in über 220 schiitischen Moscheen und Zentren in Deutschland

2. Übernahme der Lehre und der wissenschaftlichen Ausbildung der künftigen Generationen von Gelehrtenschülern an der Islamischen Akademie Deutschland und Ausübung von Dozententätigkeiten an hiesigen Universitäten und Hochschulen

3. Ausübung von schriftstellerischen Tätigkeiten wie dem Verfassen und der Übersetzung von fachbezogenen wissenschaftlichen Büchern und Artikeln

Allerdings stellten diese drei Punkte nur einige allgemeine Beispiele für künftige klassische Gelehrtentätigkeiten dar. Die Zukunft wird Dutzende weitere Angebote und Verantwortungen hervorbringen, denen sich die einheimischen Gelehrten von Morgen annehmen werden, insha Allah.

MM: Mit welcher Anerkennung des Abschlusses kann gerechnet werden?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Zur Anerkennung der akademischen Abschlüsse der Islamischen Akademie Deutschland muss gesagt werden, dass der Studiengang der Islamischen Theologie mit dem Schwerpunkt Fiqh von der Al-Mustafa Universität aus Qum (iran) akkreditiert ist. Durch die Anwesenheit von herausragenden Dozenten an der Islamischen Akademie Deutschland, wie beispielsweise Ayatollah Dr. Ramezani, die im Besitz der höchsten akademischen Stufe der Islamischen Theologie sind sowie der engen Zusammenarbeit mit dem Islamischen Zentrum Hamburg, welches als Hauptzentrum des moderaten Islam Europas gilt, genießt die Lehre an unserer Akademie weltweit eine besondere wissenschaftliche Qualität. International genießen die Abschlüsse der Internationalen Al-Mustafa Universität den selben akademischen und rechtlichen Status wie auch andere Hochschulabschlüsse der Universitäten aus der Islamischen Republik Iran. Darüber hinaus befinden wir uns in Verhandlungen mit anderen Universitäten, um unser Studienangebot in Zukunft ausweiten zu können.

MM: Muslime in Deutschland haben nicht nur Vorfahren aus den unterschiedlichsten Ländern sondern sind auch durch verschiedene Rechtsschulen geprägt. Wir sehen, wie das z.B. von Ay. Ramezani beim Freitagsgebet berücksichtigt wird, indem er auf einige rechtschulenspezifischen freiwillige Riten verzichtet. In wie weit wird dieser Aspekt auch in der Lehre berücksichtigt?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Wie ich bereits sagte, widmen sich unsere Studenten nicht ausschließlich dem Studium, sondern werden parallel dazu auch erzogen. Auf beiden Ebenen wird der Islam auf Basis der Vernunft und Ausgeglichenheit vorgestellt. Gemäß diesem Grundsatz vertreten wir die Überzeugung, dass das Einheitsstreben nicht nur unter den islamischen Rechtsschulen eine Notwendigkeit darstellt, sondern unter allen Menschen bestehen muss. Dementsprechend versuchen wir unsere Studenten zu erziehen. So haben wir im Studienverlaufsplan mehrere Pflichtmodule vorgesehen, die den wissenschaftlichen Horizont unserer Studenten im Hinblick auf die anderen islamischen Rechtsschulen und abrahamitischen Religionen erweitern sollen. Auch die übrigen Module, die an unserer Akademie im Rahmen des Studienverlaufsplans gelehrt werden wie die Logik, Philosophie, prophetische Tradition oder Qur’an-Exegese, stehen in diesem Lichte des Einheitsstrebens, welches durch den Islam eindringlich unterstrichen und gefordert wird. So waren die Ahl ul-Bayt (a.) die Vorreiter der Einheit. Imam Ali (a.) schrieb im 78. Brief in Nahdsch ul-Balagha: „So wisse, dass niemand den Zusammenhalt der Gemeinschaft Muhammads mehr begehrt als ich.“ In der 127. Predigt in Nahdsch ul-Balagha fordert er, dass gegen jeden, der die Parole der Zwietracht und Spaltung ausrufen sollte, der strengste Widerstand zu erfolgen hat. Auch durch den intensiven Dialog, den die Islamische Akademie Deutschland zu anderen Rechtsschulen und Religionen pflegt, werden unsere Studenten bereits während ihrer Ausbildung praxisorientiert für die wichtige Angelegenheit der Verständigung und Einheit sensibilisiert.

MM: Eine Frage, die viele junge Interessierte haben werden, ist die Frage der Finanzierung des Studiums. Welche Möglichkeiten gibt es hierbei?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Obwohl unsere wissenschaftlichen Tätigkeiten einen großen Dienst an die deutsche Gesellschaft darstellen, genießen unsere Studenten leider nicht die gesetzlichen Vorteile, die den Studenten zustehen, die an Universitäten und staatlich anerkannten Hochschulen eingeschrieben sind, wie beispielsweise den BaföG-Anspruch. Wir vertreten hingegen die Überzeugung, dass keinem Interessenten der Weg zu einem Studium aufgrund finanzieller Erwägungen versperrt werden darf. Unterstrichen wird dies von der heiligen Scharia des Islam, dass das Geld aus dem Gemeinvermögen der Muslime zur finanziellen Unterstützung der Studenten verwendet werden darf. In diesem Sinne werden auch unsere Studenten finanziell unterstützt. Diejenigen Studenten, die bereits den Bund der Ehe eingegangen sind und größere finanzielle Aufwendungen haben, bestreiten ihren familiären Lebensunterhalt auch durch unsere Unterstützung. Daneben besteht für unsere Studenten entsprechend ihren Fähigkeiten die Möglichkeit zur Ausübung von geringfügigen beruflichen Tätigkeiten im Zusammenhang mit ihrem Studium, wie beispielsweise das Übersetzen von wissenschaftlichen Artikeln. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist noch, dass wir keine Studiengebühren erheben und dass die studentische Unterkunft unserer Studenten sowie ihre Verpflegung von uns bereitgestellt werden.

MM: Wann können wir inschaallah mit den ersten Absolventen Ihrer Akademie rechnen?

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Unser BA-Studiengang Islamische Theologie ist auf eine Regelstudienzeit von zehn Semestern ausgelegt. Unser erster Studentenjahrgang schließt aktuell mit dem vierten Semester ab. Somit verbleiben inschaAllah noch drei Jahre, bis unsere ersten Absolventen im Dienste der aufgeführten Ziele stehen können. Allerdings steht der Weg für unsere Studenten offen bis hin zur Promotion höhere akademische Stufen anzustreben und größere Dienste zu leisten, worin wir sie auch bestärken.

MM: Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi, wir danken für das Interview.

Hudschat-ul-Islam Dr. Torabi: Auch ich bedanke mich für Ihre Mühen und wünsche Ihnen noch viel Erfolg im Dienste des Islam. Zum Schluss möchte ich noch einige Sätze an die Jugend richten, die dieses Interview lesen werden. Dieses Land hat viele Ärzte, Ingenieure und andere Fachkräfte. Ich denke nicht, dass für dieses Land in diesem Bereich ein gravierender Mangel besteht. Ich vertrete die Überzeugung, dass der Mensch in seinem Leben stets die wichtigsten Aufgaben und Arbeiten erledigen muss. Dass Aufgaben erledigt werden, derer die Menschheit bedarf. Dass man sich der Bewältigung von Verpflichtungen annimmt, von denen alle profitieren. Ich habe keinen Zweifel daran, dass das Studium der Islamischen Theologie zu diesen wichtigsten Aufgaben gehört. Warum? Weil man dadurch dieser Gesellschaft das schönste Geschenk geben kann, welches die Spiritualität ist. Weil man dadurch die Muslime mit dem wahren Islam und dem Propheten, den sie lieben, aber nicht kennen, sowie dem Qur’an, den sie heiligen, aber keine richtigen Informationen über seine Lehren haben, bekannt machen kann. Weil man dadurch die Hände vieler Menschen greifen und sie aus dem Sumpf der Sünde und der Verdorbenheit ziehen kann. Weil man wie der Mond in der Nacht sein kann, der Licht und Orientierung in der Dunkelheit spendet. Weil man dadurch vom erhabenen Gott mehr geliebt wird. InschaAllah möget ihr stets erfolgreich und für den Islam nützlich sein.

Der Gesandte Gottes (s.) sagte: „Nach den Propheten sind die Gelehrten die liebsten Diener bei Gott.“ (Mustadrak ul-Wasail, B. 4, S. 244)

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