Im Namen des Erhabenen  
  Interview mit Gordon Pankalla
 

Muslim-Markt interviewt
Gordon Pankala - Rechtsanwalt mit eigenem Telegramkanal
9.2.2023

Rechtsanwalt Gordon Pankalla (Jahrgang1969) ist in Porz am Rhein geboren, was heute ein Stadtteil von Köln ist. Nach seinem Studium der Germanistik an der Universität Köln hat er Rechtswissenschaften an den Universitäten Köln und Bonn studiert. Seit 2003 ist er als Anwalt zugelassen. Er war Mitarbeiter bei den Verlagen Gruner + Jahr (Capital.de), Axel Springer (Idealo.de), sowie der DuMont Mediengruppe (Express.de).

Er ist Gründer der eigenen Kanzlei in der er auf Arbeitsrecht, Medienrecht, und Mietrecht spezialisiert ist. Ehemals hat er auch Sozialrecht angeboten. Mit seiner Firma, der Netzpool New Media GmbH, war er einer der ersten, der Vergleichstools im Web anbot. Er ist Gründungsmitglied von Anwälte für Aufklärung.

Gordon Pankalla ist verwitwet, spricht auch englisch und italienisch und lebt im Großraum Köln. Sein Telegramkanal hat über 12.000 Abonnenten (Stand Anfang 2023).

MM: Sehr geehrter Herr Pankalla, warum sind sie nach eigenen Angaben kein Querdenken Anwalt sondern ein Anwalt der Herzen?

Pankalla: Ich bin kein Querdenker, da diese Bezeichnung auf eine von Michael Ballweg gegründete Marke zurückgeht. Querdenken hat von Anfang an alle Corona-Maßnahmen-Kritiker für sich vereinnahmt, ohne zu fragen, ob wir dies überhaupt wollen. Ich wolle das nicht, weil Querdenken hier auch wirre Themen reingebracht hat, mit denen ich mich ganz und gar nicht identifizieren kann. Ich erinnere nur an die zweite große Berlin-Demo, als es dann auf einmal hieß, wir hätten gar keine Verfassung. Dabei war ich genau für diese Verfassung, das deutsche Grundgesetz, nach Berlin gefahren, um an die Einhaltung des Grundgesetzes zu erinnern. Aus meiner Sicht ist Querdenken daher sogar in den Rücken gefallen und hat uns alle als Verfassungsleugner geframt. Heute glaube ich sogar, dass Querdenken eine gesteuerte Opposition gewesen ist.

MM: Sie sind Mitbegründer der "Anwälte für Aufklärung", die im Zuge der Corona-Maßnahmen entstanden sind. Was war die Idee für den Zusammenschluss?

Pankalla: Da muss man unterscheiden. Ich habe damals die Initiative "Anwälte für Aufklärung" (AfA) gegründet, zu dieser Zeit hatten sich bereits über 150 Anwälte meiner Initiative angeschlossen. Zweck war es über die Rechtmäßigkeit bzw. Unrechtmäßigkeit der Corona-Maßnahmen aufzuklären. In der Presse gab es damals nur eine Richtung und die Frage nach der Rechtmäßigkeit der Maßnahmen wie Masken, Ausgangssperren, Betretungsverbote (2G, 3G), usw. wurden gar nicht gestellt. Ich wollte diese Fragen gemeinsam mit den Kollegen hinterfragen und die Bürger über die Verfassungsmäßigkeit aufklären. Nachfolgend wurde dann ein Verein "Anwälte für Aufklärung" gegründet, der aus meiner Sicht dann nicht mehr viel für die Aufklärung beigetragen hat.

MM: Was waren die Probleme?

Pankalla: Es gab unterschiedliche Vorstellungen, wie die Gründung einer Großkanzlei, zudem wurden dann Spenden gesammelt. Was aus dem Geld geworden ist, weiß ich nicht, da ich kein Vereinsmitglied bin. Ich hatte mich damals erkundigt, wozu das Geld eingesetzt werden solle und wie die Kompetenzverteilung in dem Verein geregelt sei. Ich bekam auf diese Fragen aber nie eine Antwort und daher habe ich den Verein dann verlassen. Heute ist die AfA ein offenbar zerstrittener Haufen, der sich nur um sich selbst dreht. Es ist traurig zu sehen, was aus meinem Projekt geworden ist. Aus meiner Sicht hat der Kollege Ludwig damit auch etwas zu tun, der von Anfang an die Sache an sich reißen wollte und dem es meiner Ansicht nach immer nur um Spendengelder ging - jedenfalls primär. So wurde Ludwigs Firma Juniko dann auch für 8.000 EUR von AfA e.V. damit beauftragt einen neue Webseite zu bauen, obwohl es schon eine Webseite gab, die ich dem Verein geschenkt hatte.

MM: Welche Aufgaben beschäftigen die Anwälte für Aufklärung jetzt zum Ende der Corona-Krise?

Pankalla: Da müssen Sie bei dem Verein AfA nachfragen, ich bin dort kein Mitglied. Aber diese Frage stelle ich mir persönlich auch, denn außer den gemeinsamen Gala-Wochenenden, habe ich, seit dem ich nicht mehr mit dabei bin, von AfA e.V. fast gar nichts mehr gehört. Wie mir der erste Vorsitzenden, Dirk Sattelmeier und der Pressesprecher, Dr. Christ, aber mitgeteilt haben, wollten die beiden nun auch bei Ludwigs "Zentrum zur Aufarbeitung, Aufklärung, juristischen Verfolgung und Verhinderung von Verbrechen gegen die Menschheit* aufgrund der Corona-Maßnahmen" (ZAAVV) mitmachen - ich habe die beiden dann gefragt, was AfA dann noch tun würde. Eine Antwort habe ich nicht erhalten.

MM: Sie betreiben auch einen Telgramkanal, in dem Sie vor allem Meinungen und Ansichten vertreten, die gegen die vorgegebene Mehrheitsmeinung der Leitmedien publizieren. Wollen Sie kein toter Fisch sein, der mit dem Strom schwimmt?

Pankalla: Nein, das habe ich nicht vor. Die Leitmedien haben, wie auch schon früher, bei der Corona Krise wieder einmal versagt. Daher denke ich, dass es heute besonders wichtig ist, den Leuten auch mitzuteilen, dass es Menschen gibt, die die Ansichten des Mainstreams nicht teilen - sogar bestreiten. Dies ist eine der wichtigsten Aufgaben in einer Demokratie: Meinungsvielfalt. Wenn alle eine Meinung haben, dann gibt es keine Demokratie mehr. Das Framing in der Presse ist unerträglich geworden, aber zum Glück gibt es das Internet. Die Massen kann man damit nicht erreichen und zahlreichen Videos wurden bereits gelöscht, aber mehr als versuchen kann man es nicht - ein toter Fisch will jedenfalls ich nicht sein.

MM: Als ehemaliger Mitarbeiter großer Verlagshäuser dürften sie deren Macht kennen. Warum geben Sie dennoch nicht auf?

Pankalla: Genauso ist es, die Macht der Verlage und der GEZ Medien sind eine Gefahr für die Demokratie. Springer und Bertelsmann verfolgen "neben" der Presse auch noch ganz andere Ziele, ihre Mediensparte hilft ihnen im Sinne der PR diese Ziele zu verfolgen. Bertelsmann hat in der Krise die größten Gewinne überhaupt gemacht. Aus meiner Sicht müsste die Medienwächter diese Verlage mal in Augenschein nehmen. Von den GEZ Medien brauchen wir gar nicht groß zu sprechen, die halten sich inzwischen ganz frech nicht mehr an ihrem Rundfunkauftrag. Dies sind alles bereits Zeichen für eine Post-Demokratische "Zeitenwende".

MM: Was ist die Lösung?

Pankalla: Dagegen müssen wir, die Bürger, aufstehen - sonst wir es noch viel viel schlimmer werden. Die Macht der Medien muss gebrochen werden, es muss wieder ein unabhängiger und nicht gekaufter Journalismus her.

MM: Ab 1.1.2023 bieten Sie kein Sozialrecht mehr an, warum nicht?

Pankalla: Ich habe nun jahrelang als Anwalt in dem Bereich gearbeitet und ich habe dies auch deshalb getan, weil ich etwas für die Menschen machen wollte. Aber wenn der Staat mich die ganze Zeit verarscht und dann noch meine Grundrechte einschränkt, wegen einer "Pandemie" mit einer Letalität von unter 1% - dann kann der Staat sich einen anderen Idioten suchen, der für 85 EUR Honorar auf Beratungshilfeschein arbeitet, ich nicht mehr. Das ganze ist auch nicht kostendeckend, obwohl ich sehr günstig arbeite. Ich denke, dass ich für die Rechtspflege genug getan habe, nun müssen eben mal andere ran. Abgesehen davon ist das gesamte Sozialsystem bereits aus dem Ruder gelaufen, nach ART. 20 GG muss man von dem Sozialgeld (heute Bürgergeld) nicht nur überleben können, sondern auch an der Gesellschaft teilhaben können. Dies ist doch in Wirklichkeit gar nicht möglich, im Gegenteil, viele müssen am Ende des Monats zu einer Suppenküche gehen. In dem Sinne: das ist kein (Dauer-) Fall für einen Anwalt, die Menschen müssen endlich auf die Straße gehen und sich wehren - so wie in Frankreich.

MM: Herr Pankalla, wir danken für das Interview.

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